Ibrâhîm ibn Ja'qûb, Reisebericht


Der Jude Ibrâhîm ibn Ja'qûb erzählt: Die Slawenländer erstrecken sich vom Syrischen (d. i. Mittelländischen) Meer bis zum Okeanos nach Norden. Völker aus dem Innern (Norden) haben sich jedoch eines Teiles derselben bemächtigt und wohnen bis auf den heutigen Tag zwischen ihnen. Sie bilden viele verschiedene Stämme (adschnâs). In früheren Zeiten waren sie geeint durch einen König, den sie Mâchâ nannten. Der war von einem Stamm, der Welînbâbâ hieß, und dieser Stamm stand bei ihnen in Ansehen. Dann trat Zwiespalt unter ihnen ein, und ihre Organisation ging zugrunde; ihre Stämme bildeten Parteien, und in jedem ihrer Stämme kam ein König zur Regierung. Zur Zeit haben sie vier Könige - den König der Bulgaren, Bûîslâw, den König von Prag (Frâga), Böhmen und Krakau, Mescheqqo, den König des Nordens, und Nâqûn im äußersten Westen. Das Land des Nâqûn grenzt im Westen an Sachsen und einen Teil der Mermân (Normannen = Dänen). Sein [des Nâqûn] Land ist billig und reich an Pferden, so daß solche von dort exportiert wurden. Sie sind mit Waffen vollständig gerüstet, nämlich mit Panzern, Helmen und Schwertern.

Von Burg nach der Grenze (?) sind 10 Meilen, bis zur Brücke 50 Meilen, und das ist eine hölzerne Brücke, deren Länge 1 Meile beträgt, und von der Brücke bis zur Burg des Nâqûn etwa 40 Meilen. Die Burg wird Grâd genannt, d. h. Große Burg, und südlich von Grâd befindet sich eine Burg, die in einem Süßwassersee erbaut ist. So bauen die Slawen die meisten ihrer Burgen: Sie gehen zu Wiesen, reich an Wasser und Gestrüpp, stecken dort einen runden oder viereckigen Platz ab nach Form und Umfang der Burg, wie sie sie beabsichtigen, graben ringsherum und schütten die ausgehobene Erde auf, wobei sie mit Planken und Pfählen nach Weise der Bastionen (tawâbî) gefestigt wird, bis die Mauer die beabsichtigte Höhe erreicht. Auch wird für die Burg ein Tor abgemessen, an welcher Seite man will, und man geht auf einer hölzernen Brücke aus und ein. Von der Burg Grad bis ans Weltmeer beträgt die Entfernung 11 Meilen. Heere dringen in das Land des Nâqûn nur mit großer Mühe ein, denn sein ganzes Land besteht aus Wiesen, Dickicht und Morast.

Was das Land des Bûîslâw anlangt, so erstreckt es sich in seiner Länge von der Stadt Prag bis zur Stadt Krakau, eine Reise von 3 Wochen, und es grenzt der Länge nach an das Land der Türken. Die Stadt Prag ist aus Steinen und Kalk erbaut, und sie ist der größte Handelsplatz jener Länder. Zu ihr kommen aus der Stadt Krakau die Rûs und die Slawen mit Waren, und es kommen zu ihnen aus den Ländern der Türken Mohammedaner, Juden und Türken gleichfalls mit Waren und gangbaren Münzen und führen von ihnen Sklaven, Zinn und verschiedene Felle aus. Ihr Land ist das beste von den Ländern des Nordens und das reichste an Lebensunterhalt. Für einen Pfennig verkauft man ihnen so viel Weizen, daß ein Mann daran für einen Monat genug hat, und man verkauft bei ihnen an Gerste für einen Pfennig das Futter von 40 Nächten für ein Reittier, und man verkauft bei ihnen 10 Hühner um einen Pfennig. In der Stadt Prag verfertigt man Sättel, Zäume und dicke Schilde, die in ihren Ländern im Gebrauch sind. Auch verfertigt man im Lande Böhmen dünne lockergewebte Tüchelchen (munaidi-lât) wie Netze, die man zu nichts anwenden kann. Ihr Preis ist bei ihnen wertbeständig: 10 Tücher für 1 Pfennig. Mit ihnen handeln sie und verrechnen sich untereinander. Davon besitzen sie ganze Truhen. Die sind ihr Vermögen, und die kostbarsten Dinge kauft man dafür: Weizen, Sklaven, Pferde, Gold, Silber und alle Dinge. Seltsam ist, daß die Bewohner Böhmens braun und dunkelhaarig sind; der blonde Typus ist bei ihnen wenig vertreten.

Der Weg von Mâdîfurg (Magdeburg) nach dem Lande des Bûîslâ[w] und von da nach der Feste Kalbe [beträgt] 10 Meilen und von da nach Nûb Grâd (Nienburg) 2 Meilen; das ist eine Feste aus Steinen und Mörtel (sârûdsch) gebaut, und sie liegt ebenfalls am Fluß Salâwa (Saale), und in ihn fällt der Fluß Bode. Von der Feste Nienburg bis zum Salzwerk (mellâha) der Juden, und es liegt auch an der Saale: 30 Meilen. Von da nach der Feste Bûrdschîn (Wurzen) - und sie liegt am Flusse Muldâwa (Mulde) - und von da bis zum Rande des Waldes: 25 Meilen. Dieser mißt von seinem Anfange bis zu seinem Ende 40 Meilen und erstreckt sich über unwegsame Gebirge. Dort ist eine hölzerne Brücke über den Morast etwa 2 Meilen. Vom Ende des Waldes betritt man die Stadt Brâga (Prag).

Was nun das Land des Mescheqqo anlangt, so ist es das ausgedehnteste ihrer Länder, und es ist reich an Getreide, Fleisch, Honig und Fischen. Er zieht die Abgaben in gemünztem Gelde ein, und dieses bildet den Unterhalt seiner Mannen; in jedem Monat bekommt ein jeder eine bestimmte Summe davon. Er hat 3ooo Gepanzerte, und das sind Krieger, von denen das Hundert 10.000 andere aufwiegt. Er gibt den Mannen Kleider, Rosse, Waffen und alles, was sie brauchen. Wird einem von ihnen ein Kind geboren, so befiehlt er sofort Anweisung des Unterhalts, ob es nun männlich oder weiblich sei, und wenn es geschlechtsreif geworden ist, verschafft er ihm, wenn es männlichen Geschlechtes ist, eine Frau und entrichtet für es die Heiratsgabe (nihle) an den Vater des Mädchens; ist es aber ein Mädchen, verheiratet er es und gibt die Heiratsgabe dem Vater desselben. Die Hochzeitsgabe ist bei den Slawen groß, und ihr Verfahren dabei ist wie das der Berber. Werden einem Manne 2 oder 3 Töchter geboren, so sind sie der Grund seines Reichturns, werden ihm aber Söhne geboren, so verarmt er. Es grenzen an Mescheqqo im Osten die Rûs und im Norden die Brûs (Preußen). Die Wohnsitze der Brûs sind am Weltmeer; sie haben eine Sprache für sich (álá hidatin); die Sprachen ihrer Nachbarvölker verstehen sie nicht. Wegen ihrer Tapferkeit sind sie bekannt. Wenn ein Heer zu ihnen kommt, wartet niemand von ihnen, bis sein Kamerad zu ihm stößt, sondern geht, ohne sich um jemand zu kümmern, vor und schlägt mit seinem Schwerte drein, bis er fällt. Die Rûs nämlich überfallen sie auf Schiffen von Westen her.

Im Westen von den Rûs liegt die Stadt der Frauen. Sie besitzen Ländereien und Sklaven. Sie werden von ihren Knechten schwanger, und wenn das Weib einen Knaben zur Welt bringt, tötet sie ihn. Sie reiten zu Pferde, führen selbst Krieg und besitzen Mut und Tapferkeit. Ibrâhim ibn Ja'qûb der Israelit sagt: Der Bericht über diese Stadt ist Wahrheit, Hûto (Otto), der König von Rûm, hat mir davon berichtet.

Im Westen von dieser Stadt lebt ein slawischer Stamm, der das Volk Ûbâba genannt wird. Er wohnt in sumpfigen Gegenden vom Lande des Mescheqqo nach Nordwesten. Sie haben eine große Stadt am Weltmeer, die 12 Tore und einen Hafen hat, und sie verwenden für ihn Reihen Klobenholz. Sie bekriegen den Mescheqqo, und ihre Streitkraft ist gewaltig. Sie haben keinen König und lassen sich von keinem Einzelnen regieren, sondern die Machthaber unter ihnen sind ihre Ältesten.

Was nun den König der Bulgaren anlangt, so sagt Ibrähim ihn Ja'qüb. Ich nicht in seinem Lande gewesen, aber ich sah seine Gesandten in der Stadt Mâzinburg, zur Zeit, da sie zum Könige Hûto kamen. Sie tragen enge Kleidung und umgürten sich mit langen Gürteln, auf denen Gold- und Silberkugeln sitzen. Ihr König ist groß an Macht, setzt die Krone auf sein Haupt, hat Sekretäre, Register und Bezirksverwalter und befiehlt und verbietet auf Grund von Einrichtungen und Institutionen, wie es die Pflicht der Könige und Notabeln erheischt. Sie besitzen Sprachkenntnis und übersetzen das Evangelium in die slawische Sprache, da sie Christen sind. Ibrâhim ibn Ja'qûb sagt: Das Christentum nahm (der König) der Bulgaren nur auf Grund des Romäerlandes an, als er die Stadt Konstantinopel belagerte, bis ihm ihr König freundlich entgegenkam und ihn mit reichlichen Geschenken zufrieden stellte; und zu dem, womit er ihn zufrieden zu stellen suchte, gehörte, daß er ihm seine Tochter zur Ehe gab; und die bekam ihn zum Christentum herum. Der Verfasser (al-Bekrî) sagt: Somit zeigt der Bericht des Ibrâhîm an, daß sein (des Bulgarenkönigs) Übertritt zum Christentum nach 300 der Hedschra stattfand; andere aber sagen, daß die, welche von ihnen das Christentum annahmen, es zur Zeit des Königs Basilios annahmen, und sie verharrten in ihrem Christentum bis auf den heutigen Tag.

Ibrâhim fährt fort: Konstantinopel liegt von den BuIgaren im Süden, und ferner sind im Osten und Norden die Petschenegen ihre Nachbarn, und im Westen von ihm (Konstantinopel) ist der See von Benâdschia (Venedig). Das ist ein Meerbusen, der vom Syrischen (d.i. Mittelländischen) Meer ausgeht zwischen dem Großen Land (Italien) und Konstantinopel, so daß er sich am Großen Land, den Küsten von Rûma und den Küsten von Albrqrîja hinzieht und bei Anfurlâna endigt. Alle diese Gebiete bilden also eine einzige Halbinsel, welche das Syrische Meer im Süden und der Meerbusen (eigentlich: Arm) von Benâdschia von der Ost- und Nordseite umgibt, und der (auf dem Landwege) ein Zugang nach Westen bleibt. Die Slawen bewohnen beide Ufer dieses Meerbusens von seinem Ausgang an im Westen im Syrischen Meer. Im Osten aber von ihnen wohnen die Bulgaren und im Westen andere Slawen. Diejenigen, welche im Westen von ihm (dem Meerbusen) wohnen, sind die tapfersten, und die Bewohner jener Gegend rufen sie zu Hilfe und hüten sich vor ihrem Angriff. Ihre Länder sind hohe, schwer passierbare Gebirge.

Im allgemeinen sind die Slawen kühn und angriffslustig, und, wenn sie nicht in eine Menge von sich verästelnden Zweigen und sich trennenden Unterabteilungen zersplittert wären, so würde kein Volk auf Erden ihrem Ansturm standhalten. Sie bewohnen von den Ländern die ergiebigsten an Fruchtbarkeit (rai´) und reichsten an Lebensmitteln. Sie befleißigen sich des Ackerbaues und Unterhaltserwerbes und sind darin allen Völkern des Nordens überlegen. Ihre Waren gehen auf dem Lande und dem Meere zu den Rûs und nach Konstantinopel. Die meisten Stämme des Nordens reden slawisch, weil sie sich mit Slawen vermischt haben, so die Stämme der Ultrschkîn, der Anqlij(în), der Petschenegen, Rûs und Chasaren. Hungersnot entsteht in allen nordischen Ländern nicht infolge von Regenmangel und anhaltender Dürre, sondern lediglich infolge von Regenmenge und anhaltender Nässe; der Mangel an Niederschlägen ist bei ihnen nicht von verderblichen Folgen; denn niemand, der davon betroffen wird, scheut ihn wegen der Feuchtigkeit ihrer Länder und der starken Kälte derselben. Sie säen in zwei Jahreszeiten, im Hochsommer und im Frühling und bringen zwei Ernten ein; am meisten säen sie Hirse (duchn). Die Kälte ist bei ihnen gesund, auch wenn sie heftig ist, die Hitze aber verderblich; sie können nicht in die Länder der Langobarden reisen, denn die Hitze ist dort übermäßig, so daß sie zugrunde gehen. Sie befinden sich nur dann wohl, wenn ihre Mischung erstarrt ist; wenn sie aber schmilzt und siedet, verdorrt der Körper, und es tritt infolge davon der Tod ein. Allgemein verbreitet unter ihnen sind zwei Krankheiten; kaum einer von ihnen bleibt von einer derselben verschont; und das sind zwei Ausschlagkrankheiten: Röteln und Hämorrhoiden. Sie vermeiden den Genuß von Küken, denn er schadet ihnen nach ihrer Behauptung und fördert an ihnen den Rötelausschlag, dagegen essen sie Rind- und Gänsefleisch, und es bekommt ihnen. Sie tragen weite Kleider, nur sind die Manschetten ihrer Ärmel eng. Ihre Könige entziehen ihre Frauen den Blicken und sind außerordentlich eifersüchtig auf sie; bisweilen hat der Mann von ihnen 20 Frauen, ja noch mehr. Die meisten Bäume ihrer Täler sind Äpfel, Birnen und Pfirsiche. Es gibt dort einen merkwürdigen Vogel, welcher oben grün ist und alles, was er von Lauten der Menschen und Tiere hört, nachspricht; bisweilen fängt man ihn, und sie machen Jagd auf ihn; auf Slawisch heißt er sbâ. Dort gibt es auch ein Wildhuhn, das auf Slawisch tetrâ heißt; es hat schmackhaftes Fleisch, und sein Balzen vernimmt man von den Baumwipfeln her auf eine Farasange und weiter; es gibt zwei Arten: schwarze und bunte, schöner als Pfauen.

Sie haben verschiedene Arten von Saiten- und Blasinstrumenten; sie haben ein Blasinstrument, dessen Länge mehr als zwei Ellen beträgt und ein Saiteninstrument, das mit acht Saiten bespannt und dessen Innenseite flach und nicht gekrümmt ist.
Ihre Getränke und Weine stellt der Honig dar.

Al-Mas'ûdî sagt: Die Slawen zerfallen in viele Stämme. Zu ihren Stämmen gehören as-Srâba (Sorben), Dulâba (Duleben), Nâmdschin - dieser Stamm ist der tapferste und kriegerischste von ihnen -, ein Stamm, der Serben genannt wird - und der ist bei ihnen gefürchtet -, ein Stamm, der Mizâza genannt wird, die Hairawâs, Sâsin und Hschâbin (Kasuben). Von diesen Stämmen bekehrten sich einige zur christlichen Religion, und zwar zur jakobitischen Sekte; einige aber haben kein Offenbarungsbuch, folgen keinem religiösen Gesetz und sind Heiden. Der Stamm des Königs gehört zu den letzteren.

Der Stamm, von welchem wir sagten, daß er Serben heißt, verbrennt sich im Feuer, wenn ihr Oberhaupt stirbt, auch verbrennen sie ihre (so!) Reittiere; sie haben Gebräuche gleich den Gebräuchen der Inder, wiewohl diese zum Osten gehören und vom Westen weit entfernt sind. Bei dem Verbrennen der Leiche sind sie in fröhlicher Feststimmung und geben als Grund ihrer festlichen Freude an, daß sein Herr (Gott) sich über ihn (den Toten) erbarmt habe. Die Frauen des Verstorbenen zerschneiden sich ihre Hände und Gesichter mit Messern; und wenn eine von ihnen behauptet, daß sie ihn liebe, hängt sie einen Strick auf, steigt zu ihm vermittels eines Schemels empor und umwickelt sich mit dem Strick fest den Hals; darauf wird der Schemel unter ihr weggezogen, und sie bleibt zappelnd hängen, bis sie stirbt. Darauf verbrennt man sie, und sie ist mit ihrem Gatten vereint.

Ihre Frauen begehen, wenn sie einmal geheiratet haben, durchaus keinen Ehebruch. Wenn hingegen ein Mädchen einen Mann liebt, begibt sie sich zu ihm und befriedigt ihre Leidenschaft. Wenn aber ein Mann eine Frau nimmt, und findet sie dann als Jungfrau, so sagt er zu ihr: "Wäre Gutes an dir, dann hätten die Männer dich begehrt und du hättest dir einen auserwählt, der dir deine Jungfrauschaft genommen hätte", jagt sie fort und ist sie los (wa-jabra´u minhâ).

Die Slawenländer sind sehr kalt; und am stärksten ist die Kälte bei ihnen dann, wann die Nächte mondhell und die Tage klar sind (ashat); dann wird es mächtig kalt, und der Frost wird stark; die Erde versteinert, sämtliche Getränke frieren ein, und Brunnen und Sprudel überziehen sich wie mit Gips, so daß sie schließlich wie Stein werden. Wenn die Leute sich die Nase schnauben (istanthara), so bedecken sich ihre Bärte mit Eisscheiben, die wie Glas sind, und sie brechen sie ab, bis sie sich am Feuer wärmen oder unter Dach kommen. Wenn aber die Nacht finster und der Tag nebelig ist, dann schmilzt das Eis, und die Kälte läßt nach. Um diese Zeit werden die Schiffe zertrümmert, und ihre Insassen kommen um, denn es kommen von dem Eis der Ströme dieser Länder Schollen wie "festverankerte" Berge auf sie los. Manchmal aber gelingt es einem jungen und gewandten (dschald) Manne sich einer solchen Scholle zu bemächtigen und sich auf ihr zu retten.
Bäder haben sie nicht; sie nehmen sich nur eine hölzerne Bude und verstopfen ihre Ritzen (chasâs) mit etwas, das sich auf ihren Bäumen bildet, dem Sternmoos (tuhlub) gleicht und von ihnen much genannt wird; es vertritt auch die Stelle des Pechs für ihre Schiffe. Sie bauen einen Ofen (kânûn) aus Steinen in einem Winkel derselben (nämlich: der Bude) und lassen oben, ihm (dem Ofen) gegenüber, eine Öffnung, damit der Rauch abziehen kann. Sobald es nun warm wird, sperren sie jene Öffnung ab und verschließen die Tür der Bude. Drinnen sind Wasserreservoirs; sie gießen nun jenes Wasser auf den glühenden Ofen, so daß Dämpfe aufsteigen. Jeder von ihnen hält ein Bündel dürres Kraut (haschîsch) in der Hand, mit dem er Luft zu sich heranfächelt; dann öffnen sich ihre Poren (masâmmu-hum), das Überflüssige ihrer Körper kommt heraus, und es strömen von ihnen Gießbäche; und nicht ist an einem von ihnen Krätze, noch Geschwür, und sie nennen diese Bude izbâ.

Ihre Könige reisen in großen, rollenden und hohen Wagen auf vier Rädern und vier soliden Stangen, rechtwinklig, an denen eine Sänfte (haudadsch) mit festen Ketten aufgehängt ist, die mit Brokat bekleidet wird, so daß der darin Sitzende nicht die Erschütterung des Wagens mitmacht. Auch für Kranke und Verwundete richten sie solche Wagen her.

Die Slawen führen Krieg mit den Rûm, Franken, Langobarden und andern Völkern, und das Kriegsglück wechselt zwischen ihnen.


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